Preisträgerinnen und Preisträger
1987 – 2011
Der Afrika-Preis wird afrikanischen Frauen und Männern in Führungspositionen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und soziale Bereichen verliehen, die mit ihrer moralischen Autorität und ihrer Erfolgsgeschichte den Weg für neue Möglichkeiten in Afrika weisen, die konstruktive Strategien entwickeln und innovative Initiativen lancieren – für eine Zukunft ohne Hunger.
- 2011 – Dr. Florence Chenoweth
- Landwirtschaftsministerin von Liberia
- Dr. Florence Chenoweth ist in Liberia geboren und die erste Landwirtschaftsministerin sowohl in Liberia als auch in ganz Afrika. Mit ihrer Arbeit will sie dazu beitragen, die Lebensgrundlage und Nahrungsmittelsicherheit der afrikanischen Kleinbäuerinnen zu sichern.
2008 – Faiza Jama Mohamed
- Direktorin des Büros von Equality Now für die Region Afrika
- Faiza Jama Mohamed kämpft seit über 25 Jahren für die Frauenrechte in ganz Afrika. Sie leitete Kampagnen für die Landrechte der Frauen in Uganda, für ein Beschneidungsverbot von Mädchen und kämpfte gegen Vergewaltigungen, Entführungen und Zwangsheiraten in Äthiopien.
- 2008 – Janet Nkubana
- Gründerin der Korbflechtkooperative Gahaya Links
- Aufgewachsen als Flüchtling vor dem verheerenden Krieg und Genozid in Ruanda, kehrte sie in ihr Heimatland zurück und organisierte dort mit Frauen auf dem Land die Korbflechtkooperative Gahaya Links. Die Körbe werden in den USA unter dem Namen „Friedenskörbe“ verkauft. Mittlerweile gehören 4.000 Flechterinnen zu Gahaya Links.
- 2006 – Ellen Johnson Sirleaf
- Präsidentin von Liberia
- Ellen Johnson Sirleaf ist die erste Frau, die als Präsidentin eines afrikanischen Landes gewählt wurde. Sie initiierte Hilfsprogramme für den Wiederaufbau ihres Landes nach 14 Jahren Bürgerkrieg.
- 2003 – Meaza Ashenafi
- Gründerin der Anwaltskammer äthiopischer Frauen, Äthiopien
- Meaza Ashenafi’s Organisation führt die Aufsicht für Frauenrechte quer durch das politische Spektrum und quer durch die Gesellschaft. Sie setzt sich für die Frauenrechte in den Bereichen häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Familie, Wirtschaft und Grundbesitz ein.
- 2003 – Sara Longwe
- Gender Referentin, Sambia
- Die Schriftstellerin und Aktivistin Sara Longwe hat den Weg für die Anwendung internationaler Menschenrechte im Kampf für Frauenrechte in Familiengerichten geebnet. Sechs Jahre lang war sie Vorsitzende von FEMNET, einem Panafrikanischen Netzwerk mit dem Ziel, die Rolle der NROs hinsichtlich der Frauenrechte zu stärken.
- 2001 – Amelia Jacob
- Mitbegründerin, SHDEPHA+, Tansania
- Amelia Jacob ist HIV-positiv. Als mutige Sprecherin und Mitbegründerin der Organisation “Service Health and Development for People living Positively with HIV/AIDS” (SHDEPHA+) setzt sie sich für die Rechte und ein Ende der Diskriminierung HIV-positiver Menschen ein.
- 2001 – Bischof Dennis H. de Jong (1931-2003)
- Integrierte AIDS Programme, Sambia
- Unter Bischof de Jongs Leitung hat die römisch-katholische Diözese von Ndola ein umfangreiches Programm für Vorsorge, Bildung und Unterstützung in der Gemeinde aufgebaut. Bischof de Jong brachte Offenheit und Integrität in die Programme und ermöglichte so den Teilnehmern, sich mit ihrem Sexualverhalten und ihrer persönlichen Verantwortung auseinander zu setzen, anstelle einfach nur sexuelle Abstinenz als einzigen Weg der HIV/AIDS Prävention zu propagieren.
- 2001 – HAPCSO
- Äthiopien
- “Hiwot AIDS Prevention Care and Support Organization“ (HAPCSO) ist eine lokale Organisation mit dem Ziel, die Verbreitung von HIV/AIDS in Äthiopien einzudämmen und ein Bewusstsein für die Problematik der AIDS- Prävention in der Gesellschaft sowie für angemessene Veränderungen der Verhaltensgewohnheiten zu schaffen.
- 2001 – Padare
- Männer-Forum für Genderforschung, Simbabwe
- Um eine gleichberechtigte Gesellschaft in Zimbabwe zu schaffen, untersucht die Organisation “Padare/Enkundleni/Men’s Forum on Gender” die ursächlichen männlichen Stereotypien, die zur Ausbreitung von HIV/AIDS führen. Männer werden ermutigt, sowohl für verantwortungsbewusstes Handeln als auch für Prävention und Schutz vor dieser Epidemie zu sorgen.
- 1999 – Die Afrikanische Farmerin
- Ihre Zukunft ist Afrikas Zukunft
- Frauen sind Afrikas wichtigste und zugleich am wenigsten unterstützte Erzeuger von Nahrungsmitteln – 80 Prozent der afrikanischen Nahrungsmittel werden von Frauen produziert. Sie erhalten jedoch nur 7 Prozent der landwirtschaftlichen Subventionen und 1 Prozent der zur Verfügung gestellten Mittel.
- 1998 – Yoweri Kaguta Museveni
- Präsident von Uganda
- Präsident Museveni hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frieden und Stabilität, adäquate Sozialeinrichtungen, Unterstützung für Bauern sowie eine wirtschaftliche Umverteilung zu gewährleisten.
- 1998 – Celina Cossa
- Gründerin und Vorsitzende der Vereinigten Landwirtschaftsgenossenschaft, Mosambik
- Sie gründete eine Organisation von 10.000 Bauern, deren Mitglieder zu 95 Prozent Frauen sind. Die 200 Genossenschaften erzeugen Nahrungsmittel für die Mitglieder und ihre Familien. Sie erwirtschaften außerdem einen Produktionsüberschuss, der es ihnen ermöglicht, die Märkte in der Hauptstadt Maputo zu beliefern.
- 1997 – Joaquim Chissano
- Präsident von Mosambik
- Er belebt die Wirtschaft seines Landes, indem er Programme erlässt, die den ländlichen Handel fördern und Zugang zu Krediten ermöglichen, um so die Produktivität von Kleinstbauern zu erhöhen.
- 1997 – Joyce Banda
- Gründerin und Vorsitzende der Nationalen Vereinigung der Geschäftsfrauen, Malawi
- Sie gründete eine Organisation, die es Tausenden Frauen überwiegend ländlicher Herkunft ermöglicht, wirtschaftlich selbstständig zu werden.
- 1996 – Amadou Toumani Touré
- Ehemaliger Präsident von Mali
- Er führte sein Land in die Demokratie, indem er 1991 die 23 Jahre lang andauernde Einparteienherrschaft beendete.
- 1996 – Chief Bisi Ogunleye
- Gründerin der Bäuerinnenvereinigung, Nigeria
- Sie gründete ein Netzwerk afrikanischer Kleinstbäuerinnen, das durch seine Programme der Kreditwirtschaft, Landwirtschaftsförderung und Förderung der Kleinunternehmer sehr bekannt wurde.
- 1995 – H. E. Sam Nujoma
- Präsident der Republik Namibia
- Präsident Nujoma führte sein Land im Laufe von 30 Jahren in die Unabhängigkeit und ist heute der Versöhnung und der fortschrittlichen Entwicklung in den ländlichen Gebieten verpflichtet.
- 1995 – Joyce F. Mungherera
- Geschäftsführerin, YWCA, Uganda
- Unter der Leitung von Joyce Mungherera hat sich die Organisation „YWCA – Uganda“ zu einer starken Stimme für Alphabetisierung, und Familienplanung entwickelt und hat dazu beigetragen, dass sich das Durchschnittseinkommen erhöht hat. Mit 1.5 Millionen zahlenden Mitgliedern und 1.000 Mitarbeitern ist es eine der größten Nichtregierungsorganisationen in Afrika.
- 1994 – H. E. Nelson Mandela
- Ehemaliger Präsident von Südafrika
- Durch das friedliche Beenden der Apartheid beseitigte Präsident Mandela eine der größten Ursachen des Hungers in der Region. Heute engagiert er sich dafür, dass Südafrika die Herausforderungen Hunger, Not und Elend angeht.
- 1993 – H. E. Jerry John Rawlings
- Ehemaliger Präsident von Ghana
- Präsident Rawlings hat sein Land aus der Wirtschaftskrise auf den Weg in die Eigenständigkeit geführt, indem er sich hauptsächlich auf die dringend erforderliche Verbesserung der Nahrungsmittelproduktion konzentriert hat.
- 1993 – Pater Nzamujo Godfrey
- Direktor, Songhai Projekt, Benin
- „Verpflichtung zu herausragenden Leistungen“ ist die Devise des innovativen Forschungs- und Ausbildungszentrums, das von Pater Nzamujo in Benin gegründet wurde. Der dominikanische Priester verließ seinen Job in den Vereinigten Staaten, als der afrikanische Kontinent 1984 von einer Hungersnot bedroht wurde.
- 1992 – Graça Simbine Machel
- Präsidentin, Stiftung für Gesellschaftsentwicklung, Mosambik
- Graca Machel übernahm nach Mozambiques Unabhängigkeit Verantwortung dafür, das Bildungssystem im Land aufzubauen. Während ihrer zehnjährigen Amtszeit als Erziehungsministerin verdreifachte sich fast die Zahl der Studenten.
- 1992 – Dr. Ebrahim M. Samba
- Regionaldirektor der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für Afrika
- Jahrhundertelang lag der Grossteil des fruchtbarsten Ackerlandes in Westafrika wegen der Gefahr der Flussblindheit (Onchozerkose) brach. Dr. Samba leitet seit 1980 ein Team von 800 Wissenschaftlern, Ärzten und Piloten, von denen fast alle (97 Prozent) Afrikaner sind. Mit ihrem erfolgreichen Programm haben sie die Flussblindheit aus 11 Ländern der Region verbannt.
- 1991 – Maryam Ibrahim Babangida
- Gründerin der Organisation „Better Life Programme for the Rural Women“ (BLP), Nigeria
- Maryam Babangida gründete 1987 das „Better Life Programme“, das mit großem Erfolg das Ziel verfolgt, den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Status der Frauen – vor allem der Farmerinnen – zu stärken.
- 1991 – Prof. Wangari Muta Maathai
- Gründerin des „Green Belt Movement“ Kenia
- Professor Maathai ist die Gründerin des „Green Belt Movement“ Kenias, eines der erfolgreichsten Aufforstungsprogramme der Welt, das wirtschaftliche Entwicklung und Umweltschutz vereint. Diese „Bewegung“ hat die Eigenständigkeit und das Selbstvertrauen mehrerer zehntausend in Armut lebenden Menschen bedeutend verbessert.
- 1990 – Olusegun Obasanjo
- Ehemaliger Präsident von Nigeria; Gründer des „Africa Leadership Forums“
- Olusegun Obasanjo ist ein starker Verfechter der Abrüstung, Demokratie, Landwirtschaft und Entwicklung, und spricht die Herausforderungen Afrikas laut und deutlich aus. Um ein gutes Beispiel für die Bedeutung der Landwirtschaft in seinem Land zu sein, wurde er nach seiner ersten Amtszeit selbst wieder Bauer.
- 1990 – Dr. Esther Afua Ocloo (1919-2002)
- Gründerin und Vorsitzende der Frauen Welt Bank
- Dr. Ocloo, eine sehr erfolgreiche Unternehmerin, Philanthropin und internationale Führungspersönlichkeit, war die erste Frau, die den Afrika-Preis verliehen bekam. Sie machte sich zur Lebensaufgabe, adäquate Ausbildungsplätze bereitzustellen sowie den afrikanischen Frauen Zugang zu Krediten für Unternehmensgründungen zu ermöglichen.
- 1989 – H. E. Dr. Ketsumile Masire
- Ehemaliger Präsident von Botswana
- Dr. Masire leitete die Erträge von Botswanas starkem Wirtschaftswachstum an die Kleinenbauern weiter. Als Botswana von 1981 bis 1987 von einer Dürreperiode betroffen war, versicherte der damalige Präsident Masire, dass nicht ein Mensch Hunger leiden würde. Mit Programmen wie Ernährungskontrolle, Frühwarnsysteme, Nahrungsmittelverteilung und „Bargeld für Arbeit,“ hielt er dieses Versprechen.
- 1989 – Dr. Bernard L. Ouédraogo
- Präsident und Gründer der Naam Bewegung, Burkina Faso; Mitgründer der Internationalen Six-„S“ Association
- Dr. Ouédraogo ist Gründer und Leiter von Afrikas größter und erfolgreichster Volksbewegung für Eigenständigkeit. Er hat hunderttausende Kleinbauern im trockenen Sahel Gebiet des Westlichen Afrikas dazu animiert, ihre Entwicklung eigenverantwortlich zu gestalten.
1988 – Robert Mugabe
Von seiner Regierungsübernahme 1980 an bis zu der Preisverleihung 1988 leitete Robert Mugabe sehr erfolgreiche Maßnahmen zur Landreform und in der Bildungspolitik ein. Für diese Verdienste erhielt Mugabe zahlreiche internationale Auszeichnungen, so auch 1988 den “Afrika-Preis für die nachhaltige Überwindung des Hungers”
Das Hunger Projekt bedauert ausdrücklich die politische Entwicklung der letzten Jahre in Simbabwe, die die positiven Ansätze der 80er Jahre zunichte gemacht haben. Die diktatorische Politik Robert Mugabes führte das Land zunehmend in den wirtschaftlichen Ruin und die internationale Isolation. >> mehr
- 1987 – H. E. Abdou Diouf
- Ehemaliger Präsident von Senegal
- Als Vorsitzender der Organisation „African Unity“ spielte Präsident Diouf 1985-86 eine Schlüsselrolle beim Erreichen einer kontinentweiten Einigung für ein Notprogramm zur Gesundung Afrikas.
- 1987 – Professor Thomas R. Odhiambo (1931-2003)
- Direktor des RANDFORUM ( Research and Development Forum for Science-Led Development in Africa); ehemaliger Direktor des Internationalen Zentrums der Insekten Physiologie und Ökologie (ICIPE), Nairobi, Kenia
- Professor Odhiambo war eine Koryphäe der Wissenschaft. Seine Forschung konzentrierte sich sowohl auf umweltverträgliche Lösungen, um den wachsenden Bedarf nach verstärkter Nahrungsmittelproduktion befriedigen zu können, als auch auf die Verbesserung des Gesundheitssystems in ländlichen Gegenden.