Im Zeichen der Widerstandsfähigkeit
The Hunger Project hat den World Hunger Day (Welthungertag) am 28. Mai 2011 ins Leben gerufen. Ein Tag gegen das Vergessen. Ein Tag, der die Weltgemeinschaft daran erinnert, dass wir gemeinsam die Kraft haben, den weltweiten Hunger zu beenden – und diesen Aktionstag aus dem Kalender zu streichen! Mit „Sowing Resilience | Resilienz säen“ rufen wir dieses Jahr dazu auf, resiliente (widerstandsfähige) Gemeinschaften zu unterstützen, um dieses Ziel zu erreichen. Das Hunger Projekt fördert Menschen und Gemeinschaften, die nachhaltige Lösungen gegen die Auswirkungen des Klimawandels entwickeln und umsetzen.




Die Verbindung zwischen Hunger und Klimawandel
Hunger und Klimawandel sind eng miteinander verwoben. Der Klimawandel verschärft extreme Wetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen, die die landwirtschaftliche Produktion stören. Dies führt zu geringeren Ernteerträgen und höheren Lebensmittelpreisen. Insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen wird dadurch eine nährstoffreiche Ernährung immer schwieriger. Missernten und gestiegene Lebensmittelpreise sind in ärmeren Regionen treibende Kräfte des Hungers.
Die gute Nachricht: Wir können etwas dagegen tun!

Zum diesjährigen World Hunger Day stellt das globale Hunger Projekt Maßnahmen und Projekte vor, die dem Klimawandel entgegentreten und die Ernährungssicherheit gewährleisten. Ein Ansatz ist es, in Landwirtinnen, Landwirte und Techniken zu investieren. Unsere Projekten in Malawi und Uganda sind Beispiele dafür, wie wir gemeinsam mit jungen Menschen gesunde Lebensmittel zugänglich machen, Einkommen sichern und Gemeinschaften resilienter machen.
Malawi: Wandel der Wurzeln schlägt
Durch den Klimawandel hat sich der Zugang zu Nahrungsmitteln für viele Menschen in Malawi verschlechtert. Etwa 5,7 Millionen Menschen im Land haben mit Ernährungsunsicherheit zu kämpfen, und 71 % der Bevölkerung leben in extremer Armut. Vor allem ländliche Gemeinden stehen vor großen Herausforderungen, da ihnen oft die Ressourcen fehlen, die für eine nachhaltige Entwicklung notwendig sind.

Als Reaktion darauf setzt Das Hunger Projekt in Malawi verschiedene Projekte um, die junge Menschen und Gemeinschaften stärken: Projekte zur Klimaanpassung und zum Aufbau von Widerstandsfähigkeit (Resilienz). Die Projekte sind tief in unserer Überzeugung verwurzelt, dass nachhaltige Lösungen auf lokalem Wissen und einem gemeinschaftsgeführten Ansatz (Community-Led-Development) beruhen müssen. Gestärkte Gemeinschaften können Umweltschäden und klimatischen Herausforderungen, die die Ernährungssicherheit gefährden, besser widerstehen. Ein Beispiel ist ein Projekt in der Region um das Majete Wildlife Reserve. In der Region, die seit langem von Trockenheit betroffen ist, haben die Gemeindemitglieder des „Majete 8 Epicenter“ gemeinsam mit dem Hunger Projekt neue Strategien für die Ernährungssicherung entwickelt. So haben sie sich vom traditionellen Maisanbau abgewendet und dürreresistente Pflanzen wie Sorghum und Hirse eingeführt.
Eine dem Klimawandel angepasste Landwirtschaft kann die Erträge um bis zu 30 % steigern – selbst in den am stärksten vom Klimawandel gefährdeten Regionen (FAO). Durch Investitionen in diese Praktiken können wir sicherstellen, dass die Nahrungsmittelsysteme widerstandsfähiger werden und in der Lage sind, wachsende Bevölkerungen trotz Klimaschocks zu ernähren. Das Hunger Projekt Deutschland und The Hunger Project Malawi setzen aktuell ein Projekt um, dass 500 jungen Menschen durch gezielte Schulungen, Startkapital und Vernetzung neue wirtschaftliche Chancen in der Landwirtschaft und darüber hinaus ermöglicht.

Zahlen des Klimawandels
- Nahezu 80 Prozent der Menschen, die sich selbst nicht ausreichend ernähren können, leben in Ländern, die besonders anfällig für Naturkatastrophen sind. (World Food Programme)
- Expert*innen der „Food and Agriculture Organization“ der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass der Klimawandel bis 2025 zwei Drittel der derzeit verfügbaren Ackerbauflächen unbrauchbar macht. (World Food Programme)

- G20-Staaten verursachen 83 % der globalen fossilen CO2-Emissionen (Destatis)
- Insbesondere die sogenannten Least Developed Countries und kleine „Small Island Developing States“ stellen die Auswirkungen des Klimawandels vor große Herausforderungen. Das liegt teils an ihrer geografischen Lage und anfälligen Infrastruktur, aber auch an oftmals begrenzten Ressourcen, um sich den veränderten Gegebenheiten anzupassen. (BMZ)
- 2024 war das wärmste Jahr in der globalen Temperaturaufzeichnung, die bis ins Jahr 1850 zurückreicht (NOOA 2024)
- Hunger und Unterernährung haben aufgrund des Klimawandels um 20 % zugenommen, insbesondere bei Kindern. (World Food Programme)
Gemeinsam die Saat säen für eine Zukunft, in der Landwirtinnen und Landwirte dem Klimawandel entgegentreten und Gemeinschaften gedeihen – ohne Hunger und Armut. Dafür steht der World Hunger Day 2025.