Malawi: Jugend fördern und Hunger beenden

Ziel des Projektes ist es, der Jugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken und so chronischen Hunger zu beenden.
Durch das Projekt soll sich die Einkommenssituation von 500 Jugendlichen und deren Gemeinden in 230 Dörfern in Makanjira in Malawi verbessern. Dies geschieht durch Jugend-Empowerment und Ausbildungsmaßnahmen in
der Landwirtschaft sowie der Förderung des Unternehmertums.

Hintergrund
Viele Jugendliche arbeiten in Malawi meist als Tagelöhner; zwei Drittel von ihnen verdienen nicht genug, um dem Teufelskreis der Armut zu entkommen.

Gründe für die hohe Jugendarbeitslosigkeit sind unter anderem eine fehlende Struktur für den Übergang von der Schule in den Produktionssektor (z.B. in die Landwirtschaft) sowie wenig Förderung von Unternehmertum. Im Distrikt Salima ist die Landwirtschaft der Sektor mit dem größten Beschäftigungspotential; 64% der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Es genießt jedoch in den Augen der Jugendlichen ein geringes Ansehen. Zudem ist es aufgrund der traditionellen Landrechte für Jugendliche sehr schwierig, Landbesitz zu erlangen. Traditionelle Normen reservieren Führungspositionen für ältere Mitglieder der Gesellschaft.

Zudem gibt es für Jugendlichen keinen Raum, ihre Belange in der Politik zu äußern und damit politische Entscheidungen zu beeinflussen. Auch das Gesundheitssystem hat viele Lücken. Themen wie HIV/AIDS, frühe Schwangerschaften, Alkohol- und Drogenmissbrauch und psychosoziale Gesundheit, die insbesondere die Jugend betreffen, werden stark vernachlässigt.

Maßnahmen

Das Landesbüro von The Hunger Project (THP) Malawi setzt das Programm vom November 2023 bis April 2025 in 230 Dörfern in Makanjira in Malawi um. Zunächst werden die Bewohner*innen der Dörfer durch sogenannte Vision-, Commitment- und Action-Workshops mobilisiert. Um einen besseren Zugang zu Jugendlichen zu haben und ihnen eine Möglichkeit der politischen Beteiligung zu bieten, wurden in der Vergangenheit von der malawischen Regierung landesweit Jugendclubs eingerichtet. Das Projekt knüpft an diese Struktur. Maßnahmen, die umgesetzt werden:

  • Förderung der Jugendlichen in landwirtschaftlichen Tätigkeiten durch Trainings in fachlicher Theorie und handwerklicher Praxis
  • Trainings, die sich auf die Vermarktung, innovative Technologien und die Wertschöpfungskette konzentrieren.
  • Sie thematisieren die Bedrohungen durch den Klimawandel und sensibilisiert die Jugendlichen dafür.
  • Schulungen zu Unternehmensgründung, Unternehmertum und Marketing stärken die wirtschaftlichen Kenntnisse der Jugendliche, ermöglichen ihnen einen verbesserten Zugang zu produktiven landwirtschaftlichen Ressourcen und Finanzierungsmöglichkeiten.
  • Anreize für die Arbeit in der Landwirtschaft schaffen Zur gegenseitigen Unterstützung und Motivation fördert das Projekt den Austausch unter jungen Landwirt*innen in den Jugendclubs.
Förderung

Das Projekt wird mit einem Gesamtbudget von 100.000 Euro umgesetzt. Es wird zu 75 % durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Das Hunger Projekt Deutschland leistet einen finanziellen Eigenbeitrag in Höhe von 25.000 Euro.