Die Folgen der Covid-19 Pandemie in den Ländern des globalen Südens
Die Corona Pandemie hat weltweit die Zahl der Hungernden Menschen drastisch erhöht. Das SDG-Ziel den weltweiten Hunger bis 2030 zu besiegen, ist damit weiter für die Weltgemeinschaft in die Ferne gerückt.
Laut des UN-Berichts „State of Food Security and Nutrition in the World – SOFI“ vom Juli 2021 ist die Zahl der hungernden Menschen aufgrund der Pandemie bereits im ersten Jahr (2019 auf 2020) um bis zu 161 Millionen Menschen gestiegen und somit mehr als in den fünf vorangegangenen Jahren zusammen. Der Klimawandel und bewaffnete Konflikte haben bereits in den Vorjahren zu einem Anstieg der Hungernden geführt. Die Covid-19 Pandemie und aktuell zusätzlich der Ukraine-Krieg haben diese Entwicklung im großen Maße weiter verschärft.
Die Covid-19-Pandemie ist nicht nur eine gesundheitliche Krise, sie ist auch eine wirtschaftliche und – für einen großen Teil der Menschen im globalen Süden – zunehmend eine existenzielle Krise.
Aufgrund der schnellen Mobilisierung unseres THP-Netzwerkes von über 500.000 ausgebildeten Freiwilligen, konnte das Hunger Projekt schnell und zeitnah den negativen Auswirkungen der Pandemie in den Dorfgemeinschaften unserer Programmländer entgegenwirken.
Unsere Hilfsmaßnahmen während der Covid-19-Pandemie
Bei der Umsetzung der Projektaktivitäten in den Programmländern haben wir Anpassungen vorgenommen, um die Eindämmung der Covid-29 Pandemie zu gewährleisten, und die Menschen vor Ort weitestgehend von Ansteckungen zu schützen.
Seit Ende Februar 2020 haben wir zusätzlich über 500.000 ausgebildete Freiwillige in 14.000 Dorfgemeinschaften in 13 Programmländern mobilisiert, um sicherzustellen, dass die Menschen in den Dorfgemeinschaften die nötigen Informationen und Ressourcen zur Verfügung haben, um die Auswirkungen der Pandemie einzudämmen.
Die Maßnahmen unterscheiden sich von Land zu Land und wurden an die dort bestehende Situation angepasst.
Was haben wir während der Pandemie erreicht?
Weltweit haben wir:
- über 3.6 Millionen Menschen erreicht durch unsere Covid-19 Aufklärungskampagnen, die Infos zur Ansteckungsgefahr und zu den Abstands- und Hygieneregeln vermittelt
- mehr als 200.000 Lebensmittelrationen verteilt an bedürftige Gemeindemitglieder
- mehr als 230.000 Stoffgesichtsmasken in Dorfgemeinschaften hergestellt und verteilt
- über 65.000 kg Handdesinfektionsmittel und 203.000 kg Seife verteilt
Einblick in unsere Covid-19-Maßnahmen vor Ort
Im Jahr 2020 haben wir in unseren Programmländern u.a. folgende Covid-19 Maßnahmen umgesetzt:
- 7.682 berührungslose Handwaschstationen sog.“Tippy Taps“ in den Epizentren-Gemeinden unserer afrikanischen Programmländer installiert und Schulungen über deren Nutzung organisiert.
- WASH (water, sanitation and hygiene) – Workshops mit 108.909 Teilnehmer*innen durchgeführt.
- mehr als 278.361 Stoffgesichtsmasken hergestellt und verteilt.
- 138.196 kg Handdesinfektionsmittel und knapp 214.032 kg Seife ausgegeben.
- über 217.391 Lebensmittelrationen verteilt.
- 276.520 Poster und Flugblätter über Gesundheitsthemen in nationaler und lokaler Sprache hergestellt und verteilt.
- 501.216 Menschen in Indien über WhatsApp Gruppen und Telefonketten der Frauenabgeordneten über Gesundheitsthemen informiert.
- mehr als 74 Millionen Menschen in Indien durch Radioübertragungen zu Themen wie Gesundheit und Nahrungsmittelsicherheit informiert und erreicht.