Unsere Vision
Eine Welt ohne Hunger.
Unsere Mission
Individuelle und kollektive Maßnahmen fördern, um ungerechte Systeme zu transformieren, die Hunger verursachen und aufrechterhalten.
Warum braucht es eine neue Vision & Mission?
Unsere Vision und unsere Mission sind mehr als nur eine Ansammlung von Worten; sie spiegeln unsere Grundwerte und unser gemeinsames Ziel als globale Organisation und Bewegung wider. Sie fassen zusammen, wofür wir stehen und was wir in der Welt bewirken können.
In den letzten zwei Jahren hat das gesamte globale The Hunger Project Team eine neue Strategie entwickelt. Im Rahmen dieses Prozesses haben wir auch den Ist-Zustand des Welthungers bewertet, um daraus ein neue Mission zu formulieren. Ein Mission, die eine Welt ohne Hunger schafft. Die Menschheit hat globale Systeme geschaffen, die das Fortbestehen des Hungers ermöglichen. Hunger ist ein Spiegelbild der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen. Er ist ein Nebenprodukt der Ungerechtigkeit. Wir brauchen ein neues Maß des Miteinanders und der Zusammenarbeit, um diese ungerechten Systeme in gerechte Systeme umzuwandeln.
Wir glauben, dass es neue Worte braucht, um zu sagen, was jetzt möglich ist. Und so haben wir eine neue Vision und Mission für unsere Arbeit entwickelt:
Unsere Vision ist eine Welt ohne Hunger
Unsere Mission ist es Individuelle und kollektive Maßnahmen zu fördern, um ungerechte Systeme zu transformieren, die Hunger verursachen und aufrechterhalten.
Seit der Gründung des globalen The Hunger Project 1977 hat die Welt in vielen Bereichen wie Mütter- und Kindersterblichkeit, öffentliche Gesundheit und Ernährung erhebliche Fortschritte erzielt. Von 2005 bis 2018 ist die Zahl der unterernährten Menschen um mehr als 200 Millionen gesunken, während die Bevölkerung weiter gewachsen ist. Doch heute müssen wir feststellen, dass sich der Trend nach jahrzehntelangen Fortschritten bei der Reduzierung des Hungers umgekehrt hat. Der Hunger hat sich aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels, von Konflikten, globaler Ungleichheit und der COVID-19-Pandemie verschlimmert, so dass die Zahl der unterernährten Menschen heute höher ist als im Jahr 2005: bis zu 783 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen, um ein gesundes und produktives Leben zu führen.
Darüber hinaus vergrößert sich die geschlechtsspezifische Kluft bei der Ernährungsunsicherheit zwischen Frauen und Männern. Frauen und Mädchen sind nach wie vor die Hauptleidtragenden des Hungers. Dies alles trotz unserer effektiven Arbeit (und der Arbeit vieler anderer) in Gemeinden auf der ganzen Welt, in denen die Menschen ein besseres Leben für sich und ihre Familien schaffen.
Das Hunger Projekt glaubt an das grenzenlose Potenzial jedes einzelnen Menschen und die gebündelte Stärke der Gemeinschaft. Das Hunger Projekt schafft Möglichkeiten zur Entwicklung, die vor Ort geplant und umgesetzt werden. Maßnahmen von den Menschen vor Ort für die Menschen vor Ort. Es beginnt mit dem Individuum, der Einstellung des Einzelnen. Deshalb engagieren wir uns dafür, dass Menschen ihre Führungsqualitäten entfalten, um ihre Lebenssituation und die ihrer Gemeinschaft zu verbessern. Wir engagieren uns auch auf kollektiver Ebene: zusammenkommen, die gemeinsame Stimme nutzen, gemeinsame Ziele erreichen und neue Systeme zu schaffen.
Die Mission im Detail: Was sind ungerechte Systeme?
Wenn wir von ungerechten Systemen sprechen, sprechen wir von den Ursachen, die zu Hunger führen.
Unsere Mission ist es, individuelle und kollektive Maßnahmen zu fördern, um ungerechte Systeme zu transformieren, die Hunger verursachen und aufrechterhalten.
Was sind individuelle und kollektive Maßnahmen?
Das Hunger Projekt glaubt an das grenzenlose Potenzial jedes einzelnen Menschen und die gebündelte Stärke der Gemeinschaft. Das Hunger Projekt schafft Möglichkeiten zur Entwicklung, die vor Ort geplant und umgesetzt werden. Maßnahmen von den Menschen vor Ort für die Menschen vor Ort. Es beginnt mit dem Individuum, der Einstellung des Einzelnen. Deshalb engagieren wir uns dafür, dass Menschen ihre Führungsqualitäten entfalten, um ihre Lebenssituation und die ihrer Gemeinschaft zu verbessern. Wir engagieren uns auch auf kollektiver Ebene: zusammenkommen, die gemeinsame Stimme nutzen, gemeinsame Ziele erreichen und neue Systeme zu schaffen.
Was heißt fördern?
Fördern heißt einbeziehen, mitgestalten, gemeinsam herbeiführen. Wir fördern Menschen, die ungerechte Systeme transformieren. Wir unterstützen Sie darin, eine Veränderung herbeizuführen.
Was sind ungerechte Systeme?
Ungerechte Systeme verursachen Hunger. Es gibt genug Nahrung auf der Welt, doch die Gesellschaft ist so organisiert, dass es Gewinner und Verlierer gibt. Dieses System führt dazu, dass nicht alle Menschen die Möglichkeit haben, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Hunger ist ein Spiegelbild der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen. Er ist ein Produkt von ungerechten Wirtschafts– und Ernährungssystemen, dem systematischen Fortschreiten des Klimawandels, Konflikten und der Geschlechterungerechtigkeit. Mädchen erhalten vielerorts weniger nahrhafte Lebensmittel als ihre Brüder und Frauen wird der Zugang zu den Ressourcen verwehrt, die sie für ein gesundes und produktives Leben benötigen.
Wir müssen uns damit auseinandersetzen, dass Hunger ein Teil unseres derzeitigen globalen Systems ist. Hunger ist die Gerechtigkeitsherausforderung unserer Zeit. Beispiele für ungerechte Systeme sind:
- Ungerechte Ernährungssysteme
- Ungleichheit der Geschlechter
- Ungerechte Wirtschaftssysteme
- Rassismus
- Kastensysteme
- Übernutzung der Umwelt und natürlichen Ressourcen
- Ungerechter Zugang zu Gesundheitsversorgung,
- Ungerechter Zugang zu Bildung und Technologie
- Ungerechter Zugang zu politischer Teilhabe und Menschenrechten
Systemorientierte Ansätze sind erforderlich. Ansätze, die das gesamte System und die Wechselbeziehung der Teilsysteme betrachten. Wir fördern individuelle und kollektive Maßnahmen, um ungerechte Systeme zu transformieren, die den Hunger verursachen und aufrechterhalten – um neue Systeme für eine Welt ohne Hunger zu schaffen.
Unsere Prinzipien
Hunger in der Welt kann beendet werden, aber nicht, indem wir einfach mehr vom Gleichen tun. Hunger ist ein systemisches, von Menschen geschaffenes Problem. Den Hunger zu beenden erfordert Prinzipien des menschlichen Miteinanders.
Das Hunger Projekt hat zehn Prinzipien als grundlegend für die Beendigung von Hunger erkannt. Wir fordern uns selbst heraus, um sicherzustellen, dass unsere Arbeit stets auf diesen Prinzipien aufbaut.
1. Menschenwürde
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren, einschließlich des Rechts auf Nahrung, Gesundheit, Arbeit und Bildung. Die jedem Menschen innewohnende Natur ist kreativ, einfallsreich, eigenständig, verantwortlich und produktiv. Wir dürfen Menschen, die unter Hungerbedingungen leben, nicht als Begünstigte behandeln, was ihre Würde zerstören kann. Vielmehr nehmen sie selbst eine Schlüsselrolle bei der Überwindung des Hungers ein.
2. Gleichberechtigung der Geschlechter
Um Hunger zu beenden, ist es wichtig einen gesellschaftlichen Wandel zur Gleichstellung der Geschlechter herbeizuführen. Frauen tragen die Hauptverantwortung für die Deckung der Grundbedürfnisse. Dennoch werden ihnen systematisch die Ressourcen, die Handlungsfreiheit und das Mitspracherecht bei Entscheidungen verweigert, um dieser Verantwortung gerecht zu werden.
3. Empowerment
Angesichts der sozialen Unterdrückung sind gezielte und nachhaltige Maßnahmen erforderlich, um den Menschen die Möglichkeit zur Eigenständigkeit aufzuzeigen, Vertrauen aufzubauen und Gemeinschaften zu organisieren. Ziel ist, dass sie ihre Entwicklung selbst in die Hand nehmen.
4. Leverage: Größten Nutzen erzielen
Die Beendigung von chronischem Hunger erfordert Maßnahmen, die einen großen systemischen Wandel auslösen. Wir müssen regelmäßig unseren Einfluss innerhalb des sich entwickelnden sozialen, politischen und wirtschaftlichen Umfelds bewerten sowie die Handlungen, die den größten Nutzen erzielen umsetzen, um diese Herausforderung zu meistern.
5. Verbundenheit
Unser Handeln wird von anderen Menschen und unserer natürlichen Umwelt geprägt und beeinflusst. Hunger und Armut sind keine Probleme des einen oder anderen Landes, sondern es sind globale Probleme. Wir müssen sie nicht als „Geber und Nehmer“ lösen, sondern als globale Bürger, die als gleichberechtigte Partner auf Augenhöhe an einer gemeinsamen Front arbeiten. Mit einem Ziel, den Hunger zu beenden.
6. Nachhaltigkeit
Lösungen zur Beendigung des Hungers müssen lokal, sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig sein.
7. Soziale Veränderung
Die Eigenständigkeit der Menschen wird durch Bedingungen wie Korruption, bewaffnete Konflikte, Rassismus und die Unterdrückung von Frauen verhindert. Sie alle wurzeln in einer jahrhundertealten und nahezu universellen patriarchalischen Denkweise. Diese muss als Teil eines grundlegenden Wandels in der Art und Weise, wie unsere Gesellschaft organisiert ist, verändert werden.
8. Ganzheitlicher Ansatz
Hunger ist untrennbar mit einer Reihe von Faktoren verbunden, darunter menschenwürdige Arbeit, Gesundheit, Bildung, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Nur wenn wir diese Themen gemeinsam angehen, werden sie auch nachhaltig gelöst werden können.
9. Dezentralisierung
Die Eigenverantwortung des Einzelnen und der Gemeinschaft für die lokale Entwicklung ist entscheidend. Maßnahmen sind am erfolgreichsten, wenn Entscheidungen nahe bei den Menschen getroffen werden. Dies erfordert eine effektive nationale und lokale Regierung, die in Partnerschaft mit den Menschen arbeitet.
10. Transformative Führung
Die Beendigung des Hungers bedarf eine neue Art von Führung: keine autoritätsbasierte Führung von oben nach unten, sondern eine Führung, die die Menschen zu ihrer eigenen Macht erweckt – eine Führung „mit“ den Menschen und nicht eine Führung „über“ die Menschen.