STATEMENT DES HUNGER PROJEKTS ZUM WELTERNÄHRUNGSTAG 2022

Am 16.10. ist Welternährungstag. Wir sind stolz darauf, an diesem gemeinsam mit unseren globalen Partnern das Bewusstsein für nachhaltige Lebensmittelsysteme auf der ganzen Welt zu stärken.

Das diesjährige Motto lautet „Leave No One Behind – Niemanden zurücklassen: Bessere Produktion, bessere Ernährung, bessere Umwelt und ein besseres Leben“. Es unterstreicht die Wichtigkeit des globalen Zusammenspiels bei der Förderung nachhaltiger Agrar- und Ernährungssysteme. Diese stehen in enger Verbindung mit aktuellen Herausforderungen wie Armut, mangelnde Gesundheit und Umweltzerstörung. Es braucht daher einen strukturellen Wandel hin zu einem nachhaltigen und widerstandsfähigen globalen Ernährungssystem.

Trotz unserer Bemühungen, eine bessere Gesellschaft für alle zu schaffen, sind bisher zu viele Menschen zurückgeblieben und können nicht vom wirtschaftlichen, sozialen und technologischen Fortschritt profitieren. Die Welt hat heute die Ressourcen, um alle Menschen weltweit zu ernähren, aber aufgrund der hohen Kosten für eine gesunde Ernährung sind Millionen von Menschen von Ernährungsunsicherheit und Unterernährung betroffen. Die Auswirkungen von COVID-19, des Klimawandels und des Ukraine Kriegs erhöhen die Ernährungsunsicherheit auf der ganzen Welt, erschweren den Zugang zu und die Verfügbarkeit von nahrhaften Lebensmitteln und behindern den Erfolg bei der Verwirklichung des SDG 2 Ziels für nachhaltige Entwicklung (SDG): Kein Hunger.

Im Jahr 2020 konnten sich 3,1 Milliarden Menschen aufgrund der Inflation und höheren Lebensmittelpreise keine gesunde Ernährung leisten. Im Jahr 2021 sind bis zu 828 Millionen Menschen mit chronischem Hunger konfrontiert – 150 Millionen mehr als 2019 und 46 Millionen mehr als 2020 -, was auf einen Anstieg der weltweiten Ernährungsunsicherheit hinweist. Es wird erwartet, dass diese Zahlen im Jahr 2022 um 13 Millionen und im Jahr 2023 um weitere 19 Millionen Menschen ansteigen werden.

An diesem Welternährungstag rufen wir die Weltgemeinschaft dazu auf, sich diesen Herausforderungen gemeinsam zu stellen. Wir sind alle miteinander verbunden, unser Handeln wirkt sich weltweit auf die Nahrungsmittelsysteme aus; um eine nachhaltige Zukunft zu schaffen, müssen wir daher gemeinsam aktiv werden, um Veränderungen zu bewirken.

Wir laden Sie dazu ein, sich der weltweiten Bewegung zur Beendigung von Hunger und Armut anzuschließen. Nutzen Sie den Welternährungstag als Gelegenheit, um auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und die Gemeinschaften zu unterstützen, die am stärksten von Hunger, Armut und den Auswirkungen von Klimawandel und Konflikten betroffen sind. Um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird, arbeiten wir mit einem Gemeinde-geführten Entwicklungsansatz (Community-Led-Development) in unseren Programmen. So werden auch benachteiligte Randgruppen gestärkt und bleiben nicht auf der Strecke.

Wir vom Hunger Projekt sind der Meinung, dass Investitionen in die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften der Schlüssel zur Bewältigung der aktuellen und zukünftigen Nahrungsmittelkrisen sind. Wir haben uns dem Aufbau einer Welt verschrieben, in der niemand zurückgelassen wird und jede Frau, jeder Mann und jedes Kind ein gesundes, erfülltes Leben in Eigenverantwortung und Würde führt.