Ministerin Svenja Schulze im Gespräch mit der Zivilgesellschaft – Das Hunger Projekt war dabei.
Am 13.11.2023 hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu einer Dialogveranstaltung in Berlin eingeladen. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze hat mit deutschen Vertreter*innen der Zivilgesellschaft über gemeinsame Lösungsansätze gesprochen, um „Armut, Hunger und Ungleichheit weltweit wirksam zu bekämpfen“. Unsere Landesdirektorin Suna Karakas hat Das Hunger Projekt e. V. bei den Dialoggesprächen vertreten.
Derzeit ist fast jeder 10. Mensch von Hunger und seinen unmittelbaren Folgen betroffen. Ministerin Schulze hat hervorgehoben, dass es durch die enge Verknüpfung von Armut, Hunger und Ungleichheiten verschiedene Ansätze braucht. Sie sagte, dass wir auch strukturelle Ursachen angehen müssen. Die Zivilgesellschaft sei ein wichtiger Partner mit Wissen und Expertise.
Sie betonte, dass wir andere Agrarsysteme schaffen müssen. Der Aufbau sozialer Sicherungssysteme sowie gute Arbeit und Arbeitsplätze seien zentral, um Armut zu bekämpfen. „Um die strukturellen Ursachen von Hunger und Armut zu bekämpfen, braucht es auch demokratische Strukturen und Prozesse. Diese müssen jedoch in den Ländern entstehen, von innen heraus“, sagte Frau Schulze.
In der Panel-Diskussion mit Angela Bähr, stellvertr. Vorsitzende von VENRO, sowie Martin Wolpold-Bosien, Berater für globale Ernährungspolitik, wurden weitere Impulse besprochen. Die Gesprächsteilnehmer*innen richteten den Fokus auf die Stärkung von Menschenrechten und deren Notwendigkeit für das gesamtpolitische Handeln sowie die Erreichung von gerechten Systemen. Frau Bähr hob hervor, dass es gemeindenahe und frauenfördernde Ansätze braucht. Sie appellierte, das Budget für die Entwicklungszusammenarbeit auf keinen Fall weiter zu kürzen. Frau Schulze erwähnte, dass wir trotz geringer Fortschritte bei der Erreichung der SDGs mit unserer Arbeit nicht nachlassen dürfen. Der Druck in der Weltgemeinschaft müsse bestehen bleiben, um die Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erreichen.
In Dialog-Gesprächen wurden verschiedene Leitfragen zwischen Frau Schulze und zivilgesellschafftlichen Vertreterinnen und Vertretern deutscher NGOs besprochen. Unter anderem wie zivilgesellschaftliche Organisationen effektiv mit dem BMZ zusammenwirken und dazu beitragen können, Hunger und Fehlernährung weltweit bis 2030 zu beenden.
Unsere Landesdirektorin, Suna Karakas, hat an den Dialog-Gesprächen teilgenommen:
„Um Hunger, Armut und ungleiche Systeme im Globalen Süden wirksam zu bekämpfen, ist es wichtig, lokale Akteure (Gemeinden, Communities, und lokale NGOs) stärker in Entwicklungsprozesse mit einzubinden. Der Fokus sollte auf Frauen, Mädchen und vulnerable Gruppen gerichtet werden. Sie sind am stärksten von ungleichen Systemen betroffen.“ Zusätzlich hob sie hervor, dass wir lokale Ernährungssysteme im Globalen Süden stärker fördern müssen, um sie resilienter gegen globale Schocks und die Auswirkungen der Klimakrise zu gestalten. „Kleinbäuerinnen und junge Menschen sind in der Landwirtschaft oft benachteiligt. Sie brauchen Zugang zu Wissen, Land, Absatzmärkten und zu Mikrokrediten. Barrieren müssen abgebaut und ungerechte Systeme transformiert werden.“ Ungerechte Systeme zu transformieren ist auch der Kern unserer neuen Mission. Lesen Sie hier mehr: Vision & Mission